Projektvorstellung

Problemstellung und Forschungsfragen

Die Integration von Zuwanderern wird bisher vor allem im Zusammenhang mit Agglomerationsräumen diskutiert, denn Migranten ziehen diese meistens den ländlichen Regionen als Wahlheimat vor. Die Erhöhung der Einwohner- und Haushaltszahlen muss hier von den Arbeits- und Wohnungsmärkten aufgenommen sowie gesellschaftlich und institutionell bewältigt werden. Dabei ergeben sich gerade auf dem Land im Vergleich zu anonymen Großstädten, die als Wohn- und Arbeitsstandorte per se eine höhere Nachfrage erfahren als strukturschwache ländliche Räume, bessere Integrationspotentiale z.B. durch die Nähe zu den Einwohnern oder die starke Rolle der Vereine. Für strukturschwache und ländliche Regionen, die oft mit den Herausforderungen des demografischen Wandels wie der Landflucht und dem Arbeitskräftemangel zu kämpfen haben, bietet die aktuelle Zuwanderung eine Zukunftschance.

Das Projekt Integration Innovativ beschäftigt sich mit den Fragen, wie Flüchtlinge und andere Zuwanderer in ländlich geprägten peripheren Kommunen integriert werden können, welche Faktoren für ihr dauerhaftes Verbleiben ausschlaggebend sind, welche Rahmenbedingungen in den Kommunen dafür geschaffen und welche Barrieren abgebaut werden sollten. An diesen Fragestellungen arbeiten die Wissenschaftler des Instituts für Technologie und Arbeit e.V. und der Seniorforschungsprofessur Stadtplanung der Technischen Universität Kaiserslautern mit den rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinden Gerolstein und Rockenhausen zusammen.

Methodisches Vorgehen

Das Team aus Forschungs- und Praxispartnern wird innovative und praxisnahe Lösungsansätze zur Integration von Flüchtlingen und anderen Zuwanderern im ländlichen Raum untersuchen und erproben. Diese Ansätze werden im Projekt durch die Verknüpfung der Themen „Integration von Zuwanderern“ und „Demografischer Wandel“ in zwei zentralen Forschungssträngen erarbeitet: Zum einen werden lokal bestehende Initiativen und Akteure aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft miteinander vernetzt. Aus dieser Zusammenarbeit heraus sollen neue Lösungen entstehen, aber auch mittel- bis langfristige Strategien zur dauerhaften Integration aufgebaut werden. Zum anderen werden im Projekt konkrete Einflussfaktoren auf das Verbleiben der Zuwanderer im ländlichen Raum wissenschaftlich untersucht. Es werden darüber hinaus die räumlichen Anforderungen bestimmt, analysiert und bewertet, mit denen eine demografiebezogene und integrationsfördernde Verteilung und Ansiedlung von Flüchtlingen und Zuwanderern in Regionen mit hohen demografischen Herausforderungen erreicht werden können. Perspektiven der Experten und der Zuwanderer selbst werden in die Forschung einfließen.

Die im Projekt gewonnenen Erfahrungen und Ergebnisse werden anderen Kommunen verfügbar gemacht, die vor ähnlichen Herausforderungen des demografischen Wandels stehen. Das Forscherteam wird dafür einen Praxisleitfaden zur Integration erstellen, in dem die wichtigsten Erkenntnisse der Forschungsarbeit sowie ein Praxisinstrumentarium zur Prozessmoderation und Netzwerkbildung gebündelt dargestellt werden.

PROJEKTPARTNER: